Die "Indirekte Vision" der persönlichen Identität in Borges gibt es nicht, von Gerhard Köpf
Abstract
1991 veröffentlichte Gerhard Köpf die Novelle "Borges gibt es nicht". Ausgehend von der These, dass es den mit dem Namen Jorge Luis Borges bezeichneten realen Menschen nie gegeben hat, und dass dieser nur eine Erfindung von Adolfo Bioy Casares ist, wird die Frage der Beziehung zwischen der extratextuellen Wirklichkeit (Realität) und der literarischen Fiktion gestellt. Demzufolge wird die persönliche Identität ebenfalls in Frage gestellt. Auf diese Weise entwickelt Köpf ein Lieblingsthema von Borges weiter: Und zwar die Spannung zwischen der Wirklichkeit des Lebens und der Wirklichkeit der Literatur. In der Arbeit wird versucht, die Wirklichkeitskonzeption und ihre Gestaltung im Werk Köpfs zu präzizieren, sowie die Relevanz dieser Fragestellung bei beiden Autoren.